Stellungnahme

Stellungnahme zu den Vorfällen in der KHG Köln

Im Herbst 2020 kam es in der KHG Köln zum Eklat mit der Bistumsleitung. Dieser ist auf Grund eines von der KHG Köln verfassten Thesenpapieres entstanden, welches die aktuelle Sichtweise der KHG Köln zu verschiedenen (binnen-) kirchlichen Fragen darlegt. Höhepunkt der Auseinandersetzung bildete das Löschen des veröffentlichen Papiers von der Webseite der KHG Köln durch die Bistumsleitung, wobei es zu einer Abschaltung der gesamten Internetpräsenz der KHG Köln kam. Der Umgang seitens des Bistums mit diesem Thesenpapier und die darauffolgenden Maßnahmen hat viele christliche Hochschulgemeinden dazu veranlasst Position zu diesen Vorfällen zu ziehen.

Wir als KSG Ilmenau haben nicht die Möglichkeit, umfassend Einblick in die Geschehnisse in Köln zu nehmen. Daher geben wir zu den Vorgängen bewusst kein Urteil ab, sondern beziehen unsere Position auf die Inhalte des Thesenpapieres. Viele der im Positionspapier aufgeführten Themenfelder werden auch in der KSG Ilmenau immer wieder – durchaus kontrovers – diskutiert. Deshalb gibt es selbst innerhalb der KSG Ilmenau zu diesen verschiedenen Fragen ganz unterschiedliche Ansichten, weshalb wir nicht in allen Punkten mit der Sichtweise der KHG Köln übereinstimmen.

Das ist gut so.

Wir empfinden die Vielfalt der Meinungen als Bereicherung und als Grundlage dafür, kirchliche Positionen kritisch zu hinterfragen, weiter zu denken und mit der je eigenen Lebenswirklichkeit abzugleichen. Dieser kreative und kritische Freiraum, den wir in unserer KSG vorfinden, und den es so sicher auch in vielen, wenn nicht in allen KSGn und KHGn in Deutschland gibt, darf nicht von außen beschnitten, eingeengt oder gar verboten werden. Vielmehr sollte der offene, sach- und themenorientierte Diskurs mit allen gesucht werden, die sich inhaltlich mit Themen wie denen des Positionspapieres und auch darüber hinausweisenden Fragestellungen auseinandersetzen wollen. Nur so kann Kirche nach unserer Meinung zukunftsfähig, authentisch und glaubwürdig bleiben. Basis aller Auseinandersetzung sollten dabei das christliche Menschenbild, Toleranz, Respekt und Wertschätzung gegenüber der Meinung anderer und die Fähigkeit zum friedenstiftenden Miteinander sein. In diesem Sinn möchten wir alle am Konflikt in Köln beteiligten ermutigen, nach Wegen zu suchen, die verbinden statt trennen und die vom Geist des Evangeliums getragen sind.

 

Positionspapier

 

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